Miranda - so stolz und so süß (German Edition) by Miles Deborah

Miranda - so stolz und so süß (German Edition) by Miles Deborah

Autor:Miles, Deborah [Miles, Deborah]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783954460359
Herausgeber: CORA Verlag GmbH und Co. KG
veröffentlicht: 2012-12-05T23:00:00+00:00


8. KAPITEL

Nachdem Clementina sich dazu entschlossen hatte, den Anlass für den Gefühlsaufruhr ihres Bruders aufzusuchen, wusste sie sehr genau, was sie zu Mrs Fitzgibbon sagen wollte. Zuerst würde sie ihr mitteilen, sie wisse genau, was Mrs Fitzgibbon im Sinn habe. Mrs Fitzgibbon plane, sich erneut zu vermählen und sich den reichen Vetter ihres verstorbenen Mannes zu angeln.

Nun, das würde sie nie zulassen. Sie würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihren Bruder vor diesem Schicksal zu bewahren. Leo, mit der “dekadenten Gräfin” verheiratet! Er würde sich zum Gespött der Leute machen, zur Zielscheibe boshafter Witze. Clementina hätte es nicht ertragen, miterleben zu müssen, wie er sich lächerlich und unglücklich machte.

Zufällig war Pendle in der Eingangshalle, als Clementina eintraf. Sie verschwendete etliche Augenblicke darauf, seine gestelzten Fragen zu beantworten und ihm zu versichern, sie befände sich bei bester Gesundheit. Seiner Miene nach zu urteilen, schien diese Mitteilung ihn jedoch nicht zu erfreuen, aber bei ihm wusste man das nie so genau. Clementina konnte sich nicht erinnern, ihn je lächeln gesehen zu haben. Vielleicht war ihm das physisch nicht möglich.

Ein leises Geräusch auf der Galerie unterbrach sie in ihren Gedanken. Sie schaute auf und sah eine Frau graziös die Wendeltreppe herunterkommen. Schon im Schatten hätte das rostrote Haar der Frau geschimmert, doch einige durch ein Fenster der Galerie fallende Sonnenstrahlen ließen es wie Feuer leuchten.

Der Anblick verschlug Clementina den Atem. Du lieber Himmel! Wenn Leo sich in diese Göttin verliebt hatte …

Die Göttin kam weiter die Treppe hinunter, die Sonnenstrahlen hinter sich lassend, und Clementina sah, dass die Person auch nur eine Frau war, hübsch, ja, beeindruckend, ebenfalls, aber eben auch nur aus Fleisch und Blut. Nachdem die Ängste sich etwas gelegt hatten, bereitete Clementina sich innerlich auf die bevorstehende Auseinandersetzung vor.

Julians Witwe hatte die Eingangshalle erreicht und kam, zögernd, aber freundlich die Hände ausstreckend, auf Clementina zu.

“Lady Mainwaring? Pendle hat gesagt, Sie möchten mich sprechen.”

Offenen Mundes starrte Clementina Julians Witwe an. “Oh! Großer Gott! Das kann nicht sein! Bist du es wirklich, Miranda?”

Miranda zwinkerte und versuchte, sich an das Gesicht der vor ihr stehenden Frau zu erinnern. Die Besucherin hatte dunkelblaue Augen und schwarzes, elegant frisiertes Haar und trug ein Kleid, das von der besten Londoner Schneiderin gemacht worden sein musste. Und plötzlich entsann sie sich.

Lady Clementina Fitzgibbon.

Nach dem Tod der Mutter und vor der Abreise des Vaters nach Italien war Miranda in ein Mädchenpensionat in Hampshire geschickt worden. Sie war sehr niedergeschlagen und ungeheuer einsam gewesen. Sie hatte wenige neue Freundinnen gefunden, aber eine von ihnen war Lady Clementina gewesen.

Clementina war zwar mehr als ein Jahr älter als sie, aber freundlich und entgegenkommend genug gewesen, um Miranda über die ersten schwierigen und verwirrenden Monate hinwegzuhelfen. Diese Liebenswürdigkeit hatte sie ihr nie vergessen.

Lady Clementina Fitzgibbon.

Miranda hob die zitternde Hand. “Aber Pendle hat doch gesagt, Lady Mainwaring wolle mich sprechen.”

Clementina lachte und ergriff Mirandas Hand. “Ich bin verheiratet. Im Herzen bin ich jedoch noch immer Clementina Fitzgibbon.”

“Ich bin so überrascht, dich hier zu sehen. Und natürlich freue ich mich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.



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